Es ist fast zehn Jahre her, seit THE LEMONHEADS mit ihrem neunten Studioalbum einen längeren Stop einlegten – einem lebhaften, von den Medien und Fans gut aufgenommenem Cover-Album, welches unwahrscheinlich anmutende Kollaborationen hervorbrachte – so war Gibby Haynes Produzent und Kate Moss hatte einen Cameo-Auftritt als Sängerin.
Aber auch hier bewies LEMONHEADS-Mastermind, EVAN DANDO, dass er über seltsame Fähigkeiten verfügt: „He could sing his order for a takeaway over the phone and make it into an achy three-minute epic fit for any bar.“
Auch damals zog DANDOs vokaler Twang die nervösen Extreme von „Varshons“ in eine scheinbar zufällige Auswahl wie aus einer alten Hokey-Jukebox und „Varshons 2“, das Nachfolge-Album der Band, wiederholt die Formel mit EVANs emotionaler, langsam reifenden Stimme. Er ist wahrhaftig einer der großen ausdrucksstarken Sänger geworden.
So wie auch HANK WILLIAMS zwischen seinen Auftritten in seinem Auto zusammenbrach, schrammelnd und schreiend, nachdenklich und wimmernd und immer weiter summend, macht EVAN die fremden Melodien zu seinen eigenen. Dabei kündigt er auf „Varshons 2“ die Ankunft wahrer Helden an: NICK CAVE und THE BEVIS FROND, YO LA TENGO, LUCINDA WILLIAMS und PAUL WESTERBERG. Es sind Geschichten, die man mehrfach erzählen kann, so zum Beispiel über JOHN PRINEs endlosen Highway auf „Speed Of The Sound Of Loneliness“ oder über die rührselige Schönheit des JAYHAWKS Songs „Settled Down Like Rain“.
Während es wie an der Schnur gezogen immer weitergeht, stösst das Radio hinzu und THE LEMONHEADS enthüllen das rauhe „TAQN“ von THE EYES, bevor er in die echoartige Nuance von THE GIVEGOODS‘ wunderschönem „Unfamiliar“ absteigt – eine Melodie, die DANDO mit dem ehemaligen SMUDGE-Mitglied Tom Morgan geschrieben hat, eine Art Antrieb durch Drogenverwirrung, die wie ein Kerouac Om klingt.
Der NME berichtete über „V1“, dass die LEMONHEADS „no strangers to a cover“ seien und kam zu dem Schluss, dass „the grunge-pop heroes perfect the art“. Auf „Varshons 2“ nehmen sie eine Weggabelung, die sie tiefer in den Wald führt, wobei DANDO kummervolle Kinderreime aus dunklen Tagen singt und THE EAGLES‘ „Take It Easy“ in ein Straßenmärchen verwandelt, um sie alle zu beenden… „It’s a girl, my Lord, in a flat-bed Ford, Slowin‘ down to take a look at me…”. Crack a fifth of gin.
Produziert vom preisgekrönten Regisseur Matthew Cullen (London Fields, Pacific Rim u.a.) und gemastert von Howie Weinberg (BEASTIE BOYS, NIRVANA, THE RAMONES)